Wenn man in reinen Entwicklerteams arbeitet stellt man folgendes fest: Man vergisst, dass man mit seiner Entwicklung das Leben von „echten“ Menschen beeinflusst. SAP ist einer der größten Anbieter für Geschäftslösungen. Was wir in unseren Entwicklerteams machen, beeinflusst die Arbeit und das Leben von sehr vielen.
Jeder hat Stärken und Schwächen und die besten Teams bestehen aus möglichst unterschiedlichen Kultur-, Erfahrungs- und Wissenswerten. Hier kommt „Diversity and Inclusion“ ins Spiel. In reinen Entwicklerteams fokussiert man Kompetenzen, die technische Expertise bringen, jedoch vernachlässigt man gleichzeitig Kompetenzen, die beispielsweise dabei unterstützen, sich in die Lage des weniger technisch aversen Endnutzer zu versetzen.
Ich selber hatte viel Glück: Ich habe in meinem alten Team viel mit Kunden und Endnutzern zusammen gearbeitet. Ich habe vor Corona ein wenig Erfahrungen vor Ort (Kunden On-Site) sammeln dürfen, und kann mir gut vorstellen, welche Menschen die Software nutzen und in welchen Umgebungen sie eingesetzt werden. Diese Erfahrung trifft aber auf wenige in Entwicklerteams zu.
First of all I recognized design thinking as a chance for SAP. There was an urgent need for a cultural turn towards a user-centric perspective in Walldorf and on a global scale. Design thinking reminded me of the good old days at SAP when we were closer to the customer. When we had this entrepreneurial spirit in everything we did. I had the feeling that we had lost this spirit.
Hasso Plattner, https://thisisdesignthinking.net/2015/08/ten-years-of-support-for-design-thinking-an-interview-with-hasso-plattner/
Ich teile die Einschätzung von Hasso Plattner. Bei SAP schätzen wir, dass die Gründer von SAP ihre Zeit größtenteils bei Kunden verbracht haben. Wir müssen diesen Gedanken wieder aufleben lassen. Design Thinking ist ein Anfang. Ich denke, dass On-Site Erfahrungen bei Kunden für Entwicklerteams notwendig und essentiell ist. Die Endnutzer sind keine abstrakten Wesen. Man muss sich immer und immer wieder vor Augen führen, dass man mit seiner Arbeit „echten“ Wert für „echte“ Menschen schafft.