Sell green, buy red.
Autor: Enes
Lernen lernen
Vor kurzem habe ich wie so oft im Literaturbereich eines gewissen anonymen Bilderforums umhergeirrt. In diesem Literaturforum kommt oft die Frage, welche Selbsthilfebücher wirklich gut sind. Jemand hat da diesen Post erstellt und geteilt:

Ich finde so etwas ja sehr interessant. Was denken sich die Leute beim Posten solcher Vorschläge? Ist das nur ein Troll oder ist da was wahres dran?
Eines der Bücher kannte ich bereits: Atomic Habits. Die anderen kannte ich noch nicht. Vor ein paar Wochen hatte ich „Deep Work“ gelesen. Das war ein weiteres gutes Werk. Und gerade lese ich „Make it stick“. Auch das gefällt mir soweit sehr gut, ich bin aber noch nicht fertig damit. Nachdem ich damit fertig bin, werde ich mir auch „How to read“ durchlesen.
Für mich ist klar, dass es sich (bislang) um kein Trollpost handelt. Die Werke sind lesenswert und vermitteln interessante Informationen.
The Origin of Virtue
Aktuell lese ich von Matt Ridley das Werk „The Origin of Virtue“. Der Titel scheint an „The Origin of Species“ angelehnt zu sein. Ich habe vorher bereits ein paar Werke von Matt Ridley gelesen. Darunter beispielsweise „Genome“ und „nature via nurture“. Es ist schwer zu beschreiben, aber seine Werke über Biologie hinterlassen jedes Mal einen bitteren Nachgeschmack: Sie führen all unser Handeln auf einen evolutionsbiologischen Hintergrund zurück – es wird vermittelt, dass unser Handeln schlussendlich deterministisch ist. Ich empfehle die Werke nicht unbedingt, finde sie aber dennoch lesenswert: Es schadet nicht, Werke zu lesen, die das eigene Weltbild hinterfragen, die eine Diskussion mit sich selbst anregen. Genauso wie bei der Arbeit ist es meiner Meinung nach keine gute Sache, sich geistig in die Komfortzone zu begeben.
Beim Lesen solcher Büchern erfahre ich auch über mein Selbst. Die Gefühle, die beim Lesen wach werden, Informationen die mich auf- und anregen. Das Universum ist nach wie vor voller Rätsel, Geheimnisse und Überraschungen, die darauf warten, gelüftet zu werden.
Overengineering und KISS
Simple can be harder than complex: You have to work hard to get your thinking clean to make it simple. But it’s worth it in the end because once you get there, you can move mountains.
Steve Jobs
Als Softwareentwickler verdient man sein täglich Brot durch Problemlösen. Bevor man damit durchstarten kann, lernt man an einer Hochschule oder Uni wie man Software entwickelt. Man lernt verschiedene Entwurfsmuster, Anti-Patterns, Testarten, Getter, Setter, Programmierparadigmen, Objektorientierung und Sichtbarkeiten. Alles um die Softwarequalität zu erhöhen und gute zukünftige Softwareentwickler auszubilden.
Heutzutage besteht der größte Teil von Software aus sogenanntem „Boilerplate“-Code. Code, was keinen anderen Zweck hat um die sogenannte Softwarequalität zu erhöhen. Boilerplate baut auf Boilerplate auf. Man verbringt Zeit, Boilerplate-Code zu schreiben, verliert das eigentliche Problem schnell aus den Augen.
Mein Eindruck ist, dass in IT Projekten meistens die komplexere Lösung bevorzugt wird. Es wird dabei die Benutzererfahrung und das eigentliche Problem aus den Augen verloren. Am Ende wird das Leben für alle beteiligte schwerer, weil Debugging schwieriger wird, die Codebasis undurchsichtig wird und sich auch mehr potenzielle Fehler in mehr Code einschleicht.
Steve Jobs Aussage birgt große Weisheit in sich. Das Ganze kann man in dem KISS-Prinzip zusammen fassen. Auch meine Beobachtung spiegeln sich mit Steve Jobs Aussage wieder. Einfachheit ist nicht nur eine Sache, die man auf die IT beziehen kann, sondern auf das ganze Leben.
Two Point Hospital
Vor etwa 20 Jahren hatte ich mit meinem Kindheitsfreund ein Spiel namens „Theme Hospital“ gespielt. Es geht bei dem Spiel eigentlich um die Simulation eines Krankenhausmanagements. Du leitest ein Krankenhaus und führst betriebswirtschaftliche Entscheidungen. Diese Entscheidungen führen dazu, dass sich das Krankenhaus irgendwie entwickelt. Man kann beispielsweise seine Preise erhöhen, das führt dazu, dass weniger Patienten kommen. Man kann Medizinstudenten statt Ärzte einstellen und so seine Personalausgaben senken. Das hat aber zu Folge, dass öfter Patienten sterben und/oder die Diagnosen falsch sind. Es hat also alles seine Kehrseite und in dem Spiel gehts kurzum um Entscheidungen treffen. Man hat betriebswirtschaftliche Statistiken, die den Zustand des Krankenhauses widerspiegeln. Man bekommt regelmäßig Herausforderungen, mit denen man seinen Ruf verbessern kann.

20 Jahre später ist nun die Neufassung des Spiels für die Nintendo Switch erschienen und ich habs mir erworben.
Two Point Hospital weiterlesenParametrisierte Würfel
If I could predict what my day would exactly look like, I would feel a little bit dead.
Nassim Taleb
Inspiriert von einem Thingiverse-Upload habe ich gestern mich dran gemacht mit OpenSCAD einen parametrisierten Würfel zu erzeugen. Wieso soll man nicht für alle Belänge des Lebens eigene Würfel haben, die man dann nutzt, wenns halt nötig ist.
Das Ergebnis habe ich ebenfalls auf Thingiverse hochgeladen. Man kann direkt in OpenSCAD die Parameter definieren und einen eigenen Würfel exportieren.

Das erste, was ich damit auch erzeugt habe, ist ein „Produktiver Würfel“, mit dem man bestimmen kann, mit was für produktiven Aktivitäten man seine Zeit verbringen möchte.
https://www.thingiverse.com/thing:4816086
Politicsis not scale-free. One can be libertarian at the federal level, Republican at the state level, Democrat at the county level, socialist within the commune, and communist at the family and tribe level.
Principia Politica, Nassim Taleb
Seneca, 31. Brief
[…] Weise wirst du sein, wenn du die Ohren verschlossen hast; sie mit Wachs zu verstopfen ist allerdings nicht genug. Ein festerer Pfropfen ist vonnöten als der, den Odysseus angeblich bei seinen Gefährten angewendet hat. Jene Stimmen, die man fürchtete, war einschmeichelnde, nicht jedoch überall vernehmbar. Diese hingegen, die wirklich zu fürchten ist, ertönt nicht von einem einzigen Felsenriff, sondern rundum aus allen Teilen der Erde. Fahre daher nicht bloß an einem Ort, verdächtig durch seine hinterhältige Vergnügungssucht, sondern an allen Städten vorbei! Stelle dich taub gegenüber deinen besten Freunden: In guter Absicht erbitten sie dir Schlimmes. Und wenn du glücklich sein willst, bete zu den Göttern, dass nichts von dem, was man dir wünscht, in Erfüllung gehe. Das sind keine Werte, womit dich diese da überhäufen wollen: Es gibt nur einen Wert, der Grund und Sicherung eines glücklichen Lebens ist: Vertrauen zu sich selbst. […]
The fuel on which science runs is ignorance. Science is like a hungry furnace that must be fed logs from the forests of ignorance that surround us. In the process, the clearing we call knowledge expands, but the more it expands, the longer its perimeter and the more ignorance comes into view. Before the discovery of the genome, we did not know there was a document at the heart of every cell three billion letters long of whose content we knew nothing. Now, having read parts of that book, we are aware of myriad new mysteries.
The theme of this chapter is mystery. A true scientist is bored by knowledge; it is the assault on ignorance that motivates him -the mysteries that previous discoveries have revealed. The forest is more interesting than the clearing.
Matt Ridley, How Innovation Works, p. 473
Gene Sequencing und DNA Analyse
Erkenne dich selbst!
Inschrift am Apollotempel von Delphi
Letztes Jahr habe ich mich auf 23andme angemeldet und eine Speichelprobe gesendet, damit sie dort für mich einen DNA Test machen. Hier ist wie der Dienst sich selbst beschreibt:
Find out what your DNA says about you and your family.
See how your DNA breaks out across 2000+ regions worldwide. Discover DNA relatives from around the world. Share reports with family and friends Learn how your DNA influences your facial features, taste, smell and other traits.
Die Ergebnisse waren sehr interessant und erstaunlicherweise auch akkurat. Hier ist zum Beispiel, was bei mir bei der Ancestry raus kam:

Neben den ganzen Analysen und Traits fehlt aber eine entscheidende Sache: Die gesundheitlichen Aspekte. Man kann nicht herausfinden welche Erbkrankheiten man hat. Das ist auch verständlich: Nur der Arzt sollte dir so etwas mitteilen können, nachdem er die Daten begutachtet hat. Wenn man erfährt, dass man in einem bestimmten Alter eine bestimmte Krankheit bekommt, dann tritt bei den meisten vermutlich ein hysterisches Verhalten ein und man brauch eine Vertrauensperson wie einen Arzt, der das besänftigt. Vielleicht sollte man das aber auch nie herausfinden… Das ist für mich aber sehr unbefriedigend und ich habe beschlossen, das selbst in die Hand zu nehmen.
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