Beobachtungen zum Steuersystem

Hier ist wieder ein Beitrag, der meine Beobachtung wieder spiegelt. Ich möchte hierbei nicht bewerten, meine Beobachtung jedoch mit meiner subjektiven Position anreichern. Bei der heutigen Beobachtung geht es um das Steuersystem.

Wir finden uns immer mehr in einer Welt, in der die gerechte Verteilung des Wohlstandes und Chancengleichheit eine große Rolle zu spielen scheint. Eigentlich sind Steuern dafür zuständig die Balance herzustellen, aber wenn wir uns die aktuelle Lage mal anschauen, dann sieht es so aus, als ob die Einkommens- und Umsatzsteuer mehr die Konsumenten und Kleinunternehmer trifft. Der Wohlstand der Reichsten scheint nachhaltig gesichert, da Vermögenssteuern in Deutschland beispielsweise abgeschafft ist, und Erbschaftssteuer relativ niedrig ist. Hier ist eine einfache Berechnung.

Berechnung der Erbschaftssteuer 2021


Ein Angestellter, der 3.000€ Brutto verdient, zahlt um die 12.000€ pro Jahr an Abgaben. Wenn man das mal vergleicht mit den 26.000€ die man 1x im Leben zahlt, scheint die Erbschaftssteuer sehr viel weniger zu sein.

Netto-Brutto Rechner bei 3000 € Bruttolohn 2021 (Kinderlos, Steuerklasse 1)

Wenn man sich diese Zahlen anschaut, bekommt man den Eindruck, dass das aktuelle Steuersystem in Deutschland unfair ist. Doch was wäre eine potenzielle Lösung? Eine potenzielle Lösung könnte das islamische Steuersystem bieten. Sie ist sehr einfach und man kann das Ganze mit einem Satz zusammenfassen.

Man berechnet am Ende des Jahren den Wert, den eine Person besitzt (Geld, Güter, Immobilien, Aktien usw), und führt exakt 2,5% als Steuer ab.

Es gibt Elemente in der Wirtschaft, die zwar nicht als „Steuern“ bezeichnet werden, die aber dennoch Ähnlichkeiten mit dem islamischen Steuersystem haben. Wir bezeichnen das als „Inflation“. Die Inflation im Euroraum betrug 2019 1,4%. Die Inflation ist die Verteuerung der Güter, aber gleichzeitig auch der Wertverfall einer Währung. Es hat Ähnlichkeiten mit der Steuer, wenn wir es in dem Kontext sehen, dass der Wert von monetärem Reichtum jedes Jahr um die Inflationsrate niedriger wird. Es betrifft anteilig jede natürliche und juristische Person. Vielleicht liegt die Lösung für eine gerechtere Verteilung tatsächlich in einer höheren Inflation.

Was wir an der ganzen Thematik ebenfalls beobachten ist, dass verschiedene Wörter benutzt werden. Einmal reden wir von „Abgaben“, einmal von „Steuern“, einmal von „Inflation“, die schlussendlich ähnliche Auswirkungen haben. Für all diese Wörter hat man aber sehr unterschiedliche Vorstellungen. Man kann sich fragen, wieso sich diese Wörter durchgesetzt haben, und wir nicht einheitlich von „Steuern“ sprechen. Ich weiß es nicht, aber das wäre eine Überlegung für einen weiteren Beitrag.