Müssen

Ist es nicht beunruhigend, wie inflationär wir das Wort „müssen“ verwenden?
Ich „muss“ Haushalt machen
Ich „muss“ für die Klausur lernen
Ich „muss“ xyz

Eine freier Mensch nutzt kein „muss“, sondern er „wird“ etwas machen, weil er dazu berufen wurde!

Die Herrschaft über sich selbst ist die höchste Form der Herrschaft.

Seneca, Briefe an Lucilius, 113. Brief

The knowledge of how little you can know about the future, coupled with the acceptance of your ignorance, is a defensive investor’s most powerful weapon.

Jason Zweig, Commentary in „The Intelligent Investor“ by Benjamin Graham

Jeder Tag, jede Stunde zeigt uns unsere Nichtigkeit und erinnert uns durch irgendeinen erneuten Beweis an unsere Hinfälligkeit, die wir so leicht vergessen. Dann zwingt sie uns, inmitten unserer Pläne für die Ewigkeit unseren Blick auf den Tod zu richten.

Seneca, Briefe an Lucilius, 101. Brief

Vergegenwärtige Dir die Grenzenlosigkeit der unauslotbaren Zeit und suche das Weltall zu begreifen, sodann vergleiche das, was wir ein Menschenalter nennen, mit der Unermesslichkeit: Du wirst einsehen, wie verschwindend klein das ist, was wir wünschen, was wir zu verlängern suchen. Wie viel davon nehmen Tränen, wie viel Sorgen in Anspruch, wie viel der Tod, herbeigewünscht, ehe er kommt, wie viel Krankheit und Furcht! Wie viel nehmen in Unbildung und nutzlos verbrachte Jahre in Beschlag! Die Hälfte davon vertut man im Schlaf. Zähle die Fälle von Mühe, Trauer und Gefahr hinzu, und Du wirst verstehen, dass es auch in einem überaus langen Leben nur eine geringe Zeitspanne gibt, die als Leben genützt wird.

Seneca: Briefe an Lucilius, 99. Brief

Senecas Briefe

Was heißt „glückliches Leben“? Sorgenfreiheit und dauerhafte Gemütsruhe. Dieser Zustand wird eine Gabe der Seelengröße sein sowie des standhaften Festhaltens an einem richtigen Werturteil. Wie erreicht man dieses Ziel? Wenn man die Wahrheit voll und ganz durchschaut hat; wenn im Handeln gewahrt bleiben Ordnung, Maß, Anstand, eine Gesinnung, lauter und gütig, die sich an der Vernunft orientiert und niemals von ihr abweicht, liebens- und bewunderungswürdig zugleich. Mit einem Wort, um es Dir kurz auf eine schriftliche Formel zu bringen, die Geisteshaltung eines weisen Mannes muss so sein, dass sie eines Gottes würdig ist. Was kann der vermissen, dem alle sittlichen Vorzüge zuteil werden? Denn wenn schon Dinge ohne sittlichen Wert ein klein wenig zum besten Zustand beitragen können, so wird das glückliche Leben in dem begründet sein, ohne das es diese überhaupt nicht gibt. Und was ist beschämender und törichter, als den Wert der vernünftigen Seele von ihrem vernunftlosen Bereichen abhängig zu machen?

Senecas Briefe, 14. Buch, 92. Brief

Aktuelle Leseliste

Es ist wieder eine Weile her, seit ich das letzte Mal in den Blog gepostet habe. Ich bin die letzten Monate fast durchgehend nur am Arbeiten gewesen, und konnte für meine geistige Entwicklung nicht viel Beitragen. Nichts desto trotz habe ich mit aller Kraft versucht, mein täglich Lesen nicht zu vernachlässigen. Drei Monate lang habe ich jeden Morgen direkt nach dem Aufstehen und vor der Arbeit 30 Minuten aus Senecas Briefen gelesen. Es waren immer nur wenige Seiten, aber dafür wars beständig.

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In der Frühzeit menschlicher Entwicklung ist das Auftreten von Kunst einer von mehreren Indikatoren für die Bildung von Bewusstsein und menschlichem Denken. Kunst bezeichnet in diesem Zusammenhang Verrichtungen oder Darstellungen (z. B. Musizieren, Bemalung), die keinen unmittelbaren Nutzen zur Lebenserhaltung erkennen lassen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kunst

Als freie Künste (artes liberales) wurden in der Antike jene Kenntnisse und Fähigkeiten bezeichnet, die einem freien Mann – nicht aber einem Sklaven – zur Verfügung stehen sollten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kunst