Bachelorarbeit: Fertig

Ich bin fertig mit meiner Bachelorarbeit. Ich darf die Arbeit sogar veröffentlichen. Das werde ich auch demnächst hier machen und ein paar Worte darüber verlieren.

Welche Erfahrung kann ich aus der Arbeit mitnehmen? Bachelorarbeiten macht man einmal im Leben. Sicherlich könnte man weniger Energie da rein stecken und eine „gute“ Arbeit machen. Aber das würde nicht die eigenen Ansprüche daran erfüllen. Für mich persönlich lag der Anspruch darin, mein Bestes zu geben, und meine eigenen Grenzen auszuschöpfen.

Jetzt heißt es erstmal den Schlafrythmus wieder her zu stellen 😀 Das ist die letzten Tage etwas flöten gegangen.

Ernährung und Willenskraft

Ich habe mich während der Fastenzeit Ramadan und nun nach meiner Bachelorarbeit gewogen. Es gab eine drastische Erhöhung meines Gewichtes. Es ist aber auch nicht verwunderlich. Ich habe die letzten Wochen und Monate zu viel gleichzeitig gemacht. Wenn man gestresst ist, hat man andere Sorgen als auf seine Ernährung und Fitness zu achten. Es ist wie Roy Baumeister sagt.

Die meisten von uns stehen jedoch nicht vor dem Problem, dass sie keine Ziele hätten; im Gegenteil, meistens haben wir viel zu viele.

Roy Baumeister – Die Macht der Disziplin

Ich bin froh, dass ich nun einige Sachen abgeschlossen habe. Erfahrungsgemäß kann ich nach ein paar Wochen wieder auf mein Ursprungsgewicht kommen, wenn ich ein wenig mehr auf die Ernährung achte und mehr Bewegung einbaue. Ich werde auch wieder mehr Intervallfasten betreiben.

Diese Art von Fasten hat bei mir eine große Wirkung aufs Wohlbefinden und die Konzentration. Die Lebenszeiten, in denen ich am konzentriertesten war, waren die Zeiten an denen ich wenig gegessen habe. Es waren auch die Momente, an denen ich das Leben am Meisten genossen habe.

Anker einziehen

Die Zukunft ist ungewiss. Das vergisst man oft, wenn man im Alltag angekommen ist. Man erwartet, dass der Morgen so, oder so ähnlich wird. Wenn man ein Vollzeitjob arbeitet kennt man das. Das gibt einem das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit – eine Art Anker. Man ist bereit für dieses Anker Ungemütlichkeiten hin zu nehmen, zum Beispiel morgens früh aufstehen. Fehlt dieser Anker, fühlt man sich unsicher und ist besorgt. Wenn diese Gefühle auftreten, darf man an das Folgende erinnert werden.

Ein Schiff im Hafen ist sicher, doch dafür werden Schiffe nicht gebaut.

Paulo Coelho

Mein Studium ist kurz vor dem Abschluss. Gestern habe ich den Entwurf meiner Bachelorarbeit zur Review weiter gesendet. Ich bin an einem Scheideweg, an dem entschieden wird, wohin die Reise geht. Es fühlt sich so an, wie vor ein paar Jahren, als ich mit 3D-Entwicklung neu angefangen hatte, oder von Karlsruhe nach Schwetzingen umgezogen bin. Ein wenig beunruhigend, ein wenig euphorisch und alles in allem eine sehr spannende Zeit. Ich weiß absolut nicht, wo ich in 3 Monaten sein werde.

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Bachelorarbeit

Bachelorarbeiten sind etwas, was man meistens nur einmal im Leben macht. Wenn man es schon macht und eventuell sogar seine wertvollen Sonntage damit verbringt, dann soll man es zumindest genießen.

Ich habe die letzten 2 1/2 Monate größtenteils mit der Implementierung meiner Arbeit befasst. Mir fällt gerade auf, dass ich viel zu wenig Zeit fürs Schreiben eingeplant habe und jetzt mein Sonntag damit verbringe. Auch das ist eine wertvolle Erfahrung. Ich habe das Glück, dass es schön warm ist, und ich meine Arbeit auch auf dem Balkon schreiben kann. Dabei gibt es einen nicen Kaffee und mein Geburtstagskuchen.

Alleine mit der Implementierung kann ich glaube ich nicht mehr durchfallen. Aber mir selbst habe ich die höchsten Anforderungen. Ich möchte durchaus eine Bestnote schaffen.

„New Work“ und „Pledge to Flex“

In der Arbeitswelt gab es schon vor Corona eine Bewegung, die sich als „New Work“ bezeichnet hat: Sie verspricht mehr Selbstständigkeit, mehr Freiraum und eine bessere Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf. Unter den jüngeren Generationen gilt die „alte“ Arbeitswelt bereits als überholt. Immer weniger möchten starre 40h pro Woche arbeiten, feste Arbeitszeiten haben und in einem Großraumbüro hocken.

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Balkon im Sommer

Learn to like what doesn’t cost much. Those are the things worth your time.

101 Essays That Will Change The Way You Think, Simplicity

Heute verbringe ich meine Zeit mit der ultimativen Sommer-Kombo: Buch, Balkon, Sonne, warmer Wind, T-Shirt, Kaffee und Schoko-Desserts.

Dankbarkeit

Heute war ich mit meinem Vater Kartons im Recyclinghof entsorgen. Kartons entsorgen ist kostenlos. Unter den Kartons war auch Styropor und die Person dort hat uns mitgeteilt, dass die Entsorgung von Styropor 3€ kosten wird.

Ich habe in dem Moment in meinem Kopf durchgespielt, was diese 3€ für mich bedeuten… Teilweise ist Kaffee teurer. Es war für mich fast kein Gedanke wert, ich hätte es bejaht. Mein Vater war aber schneller und hat mitgeteilt, dass er den Styropor mitnehmen wird um die 3€ zu sparen.

Früher hätte ich mich über 3€ gefreut. So habe ich es gelernt, dankbar für jeden Euro zu sein. Diese kleine Geschichte zeigt, was aus mir geworden ist: Ich bin undankbarer geworden. Wie konnte ich so enden?

Akzeptanz

Man gehört noch zum Pöbel, so lange man immer auf andere die Schuld schiebt; man ist auf der Bahn der Weisheit, wenn man immer nur sich selber verantwortlich macht; aber der Weise findet niemanden schuldig, weder sich, noch andere.

Epiktet

Es macht keinen Sinn sich aufzuregen über externe Faktoren wie:
– Wahlen und Nachrichten
– das Steuersystem
– die GEZ
– Twitter Hashtags
– schlechtes Wetter
– Corona
– Laub im Herbst
– andere Individuen

Auf dem Weg zum besseren Selbst erscheint es wichtig, dass man sich auf die Sachen konzentriert, auf die man wirklich Einfluss hat. Es sind die internen Faktoren, über die man sich aufregen darf, über die man nie zufrieden sein sollte und die man immer wieder hinterfragt. Wie lange will ich noch vor mir selber weg rennen?

Slow Digital Lifestyle

Die Anfänge des Internets waren relativ langsam. Der Weg zum Kommunizieren ging über synchrone Webanwendungen ohne Javascript. Neben den bestehenden Formen der Kommunikation wie Brief und Telefon gab es nun Shoutboxen, E-Mail, Foren und Blogs. Irgendwann gewannen die ersten Messenger wie ICQ und MSN Einzug, es war aber immer noch langsam: Man war aber dann erreichbar, wenn man die Anwendung wirklich auf dem Desktop-Rechner offen hatte. Es war also eine aktive Entscheidung, erreichbar zu sein.

Heute sieht die Landschaft etwas anders aus. Discord, Whatsapp und alle möglichen Messenger haben einen spektakulären Einzug in unser Leben erlebt. Sie haben die Art, wie wir miteinander kommunizieren nachhaltig verändert. Es war nie einfacher in Kontakt mit anderen zu bleiben. Unsere Smart-Geräte sind immer bei uns und teilen uns über Benachrichtigungen mit, wenn es was neues gibt. Vermutlich wird sich das sogar noch weiter entwickeln: Wir werden irgendwann über neuronale Schnittstellen miteinander kommunizieren, sodass wir Nachrichten direkt in unser Bewusstsein projizieren. Es wird sich wie Telepathie anfühlen.

Alles Gute hat aber auch seine Kehrseite: Diese Art von Kommunikation sorgt dafür, dass wir durchgehend weniger konzentriert sind. Es offenbart sich als „Brainfog“. Wir haben beispielsweise Schwierigkeiten konzentriert einen längeren Text zu lesen. Auch lernen wird schwieriger. Kommunikation wird so zum Stolperstein auf dem Weg sich zu bessern und neues zu lernen.

Der „Slow Digital Lifestyle“ bietet Hilfe dagegen: Wir treffen aktiv die Entscheidung, schlecht erreichbar zu sein. Man beteiligt sich an Medien, die keine gute Erreichbarkeit fordern (z.B. Blogs, Foren) und distanziert sich von Instant Messaging (wie Whatsapp), oder deaktiviert Benachrichtigungen. Es erfordert Disziplin, schlecht erreichbar zu sein.