Arten von Innovation

Innovation ist ein breit gefasster Begriff. Man kann so viel damit meinen, es kann aber auch nichts aussagend sein. Mit Innovation kommt man oft dann in Kontakt, wenn Unternehmen sich selbst mit ihrer hohen „Innovationskraft“ auszeichnen möchten. In diesem Kontext wird das Wort inflationär verwendet. Innovation ist jedoch mehr als nur ein Buzzword.

Für mich hat Innovation eine besondere Bedeutung. Ich selber habe bereits ein Unternehmen gegründet, mit Startups gearbeitet, habe in Innovationsbereichen von IT Unternehmen entwickelt und kann damit ein paar praktische Erfahrungen vorweisen. Ich will in diesem Artikel aber jetzt nicht unbedingt darauf eingehen, was Innovation ist. Da kann man nämlich so einiges sagen. Ich will in diesem Artikel auf die verschiedenen Arten von Innovation eingehen.

Es gibt verschiedene Arten von Innovation. In der Literatur findet man oft die Aufteilung in „Produktinnovation“ oder „Serviceinnovation“. Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich eine gute Aufteilung ist. Meiner Meinung nach, hat der Auslöser des Innovationsprozesses eine viel entscheidendere Bedeutung. Ich werde auf die drei Arten eingehen, die ich so identifiziert habe.

Kundengetriebene Innovation

Bei der Kunden getriebenen Innovation ist der Kunde der Auslöser für den Innovationsprozess. Auf Kundenseite wird ein potenzieller Bereich erkannt, der weiterer Nachforschung bedarf. Die Innovationsprojekte werden dabei als Co-Innovation durchgeführt. Das heißt, dass das Unternehmen gemeinsam mit dem Kunden den Innovationsprozess auf kollaborative Weise durchführt.

Die Vorteile der Kunden getriebenen Innovation sind das geringe Risiko. Da der Innovationsprozess vom Kunden ausgelöst wird, gibt es bereits einen Kunden, der Interesse am Ergebnis hat und dieses potenziell auch nutzen wird.

Die langfristige Auswirkung ist hoch. Wenn ein Kunde eine Innovationslösung brauch, dann besteht auch die Möglichkeit, dass andere Kunden ebenfalls diese Lösung brauchen. Eine Innovationslösung kann so zu einem Produkt werden.

Marketinggetriebene Innovation (Top-Down)

Diese Art von Innovation ist ein Top-Down Ansatz. Der Fokus bei dieser Art von Innovation liegt im kurzfristigen Geschäftswert. Oftmals gibt es bereits ein festes Budget und einen festen Zeitraum für ein Projekt. Es gibt auch eine grobe Vorstellung vom Endprodukt. Das Ergebnis der Marketinggetriebenen Innovation sind Showcases oder Prototypen, die in Messen oder in Social Media ausgestellt werden und Verbreitung finden.

Es werden innovative Technologien oder mutige Kombinationen verschiedener Produkte verwendet. Die Endprodukte sind dementsprechend auch eindrucksvoll. Das Ziel ist Investoren, Analysten oder Experten von der Innovationsfähigkeit des Unternehmens zu überzeugen.

Die Vorteile dieser Art sind klar. Das Risiko für Fehlschläge ist gering. Die Erwartungshaltung ist gering. Man beabsichtigt nicht unbedingt, dass aus dem Showcase ein Produkt wird. Die kurzfristige Auswirkung kann bei solchen Showcases groß sein und steigert das Prestige. Diese ist aber auch stark an die daran abhängige Marketingkampagne geknüpft. Die langfristige Auswirkung solcher Innovation ist meistens gering.

Problemgetriebene Innovation (Bottom-Up)

Die Problem getriebene Innovation ist ein Bottom-Up Ansatz, was man auch in der Lehre so mitbekommt. Hier ist anfangs noch nicht klar, was das Ergebnis sein soll. Der Trigger für den Innovationsprozess ist ein Problem, von dem Endnutzer betroffen sind.

Startups nutzen diesen Ansatz, um ihre Geschäftspozesse aufzubauen. Für diese Art der Innovation eignet sich Design-Thinking besonders gut, um vom Problem ausgehend ein besseres Verständnis für das Problem zu gewinnen, Ideen zu finden, Prototypen zu entwickeln und das Ganze zu evaluieren.

Die Vorteile dieses Ansatzes ist ein potenziell sehr hoher Ertrag, eine potenziell hohe langfristige Auswirkung. Die Nachteile sind, dass das Risiko für diesen Ansatz hoch sind. Die Ausgaben sind potenziell ebenfalls hoch.

Zusammenfassung

Ich habe die drei Arten mal in diesem Netzdiagramm zueinander in Relation gebracht und die Stärken und Schwächen der Arten skizziert. Für ein Unternehmen ist ein Portfolio oder eine Kombination aus diesen drei Arten ausschlaggebend.