Smarte Steckdose fürs Home Office

Viele von uns arbeiten aufgrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen vermehrt im Home-Office. Hierbei können jedoch Probleme auftreten, insbesondere wenn es darum geht, den Stromverbrauch zielgerichtet zu steuern. Eine smarte Steckdose kann hierbei Abhilfe schaffen.

Doch was genau ist eine smarte Steckdose? Es handelt sich um eine Steckdose, die mit dem Internet verbunden ist und per WLAN-Verbindung gesteuert werden kann. Über eine Smartphone-App können Benutzer Geräte ein- und ausschalten oder Zeitpläne erstellen, um Strom zu sparen und die Arbeitseffizienz zu erhöhen. Eine smarte Steckdose kann also nicht nur dazu beitragen, das Arbeiten im Home-Office effizienter zu gestalten, sondern auch den Energieverbrauch und somit auch die Stromrechnung reduzieren.

Smart Home Dashboard und Tamota Steckdose

Vor kurzem habe ich mir ein Smart Home Dashboard eingerichtet. Das Dashboard beinhaltete eine Wetteranzeige und eine Indoor Temperaturanzeige. Der Energieverbrauch ist etwas, was ich als nächstes über mein Dashboard überwachen und steuern möchte. Die Grundlage dafür schaffen Smarte Steckdosen. Es gibt zuhauf solche Steckdosen auf Amazon. Sie haben verschiedene Preise und Funktionalitäten. Oftmals beinhalten sie eine eingebaute Cloud-Anbindung zum Hersteller. Ich will möglichst auf offene Schnittstellen wie MQTT setzen und auf Cloud Lösungen verzichten. Daher kommen die meisten existierenden Steckdosen nicht in Frage. Bei den „Tamota Nous A1T“ Steckdosen bin ich fündig geworden. Nach 1-2 Tagen Nutzung hat sich gezeigt, dass man große Kosten sparen kann, wenn man diese Steckdosen richtig verwendet. In diesem Blogpost will ich erläutern, wie man Smarte Steckdosen einsetzen, und wie groß das Einsparpotenzial am Beispiel meiner Wohnung ist.

Voraussetzungen

Der Stecker verbindet sich über W-LAN mit dem Internet und sendet die Daten an ein Ziel. Es muss daher ein W-Lan Router existieren, mit dem sich der Smart Stecker verbinden kann.

Die Tasmota Steckdose unterstützt kommerzielle, als auch freie Lösungen. Es wird laut Beschreibung Heimautomatisierungslösungen wie Home Assistant, Google, Domoticz, Alexa, AWS IoT, Homebridge ( HomeKit ), KNX, NodeRed, openHAB, IOBroker, Mozilla WebThings Adapter, SmartThings unterstützt. In diesem Blogpost gehe ich auch die Integration in Home Assistant und MQTT ein.

Instandsetzung

Die Konfiguration findet über eine Web Oberfläche statt. Nach dem Anschluss der Steckdose stellt die Steckdose ein W-LAN Zugang bereit, mit dem man sich beispielsweise über das Smartphone verbinden kann. Es öffnet sich die Web Oberfläche in der man die Zugangsdaten des Routers und des MQTT Servers festlegen kann. Ist dies geschehen, kann künftig über eine lokale IP Adresse des Routers auf die Konfiguration zugegriffen werden. Es ist aber meistens gar nicht weiter nötig darauf zuzugreifen. Alles weitere kann über Home Assistant eingestellt werden.

In Home Assistant wählt man die jeweilige Integration aus und falls die MQTT Daten korrekt waren, findet sich hier direkt auch die Steckdose.

Ich kann ohne große Aufwände die Steckdosen in ein Dashboard hinzufügen und habe künftig einen Überblick auf alle Stromverbraucher. Über Schalter kann ich einzelne Stromschalter ein- oder ausschalten.

Analyse

Als erstes betrachte ich die Steckdose im Wohnzimmer. An dieser Steckdose sind zwei Router verbunden, die eine Basislast von etwa 25 Watt haben. Abgesehen davon ist der Fernseher verbunden, der gelegentlich einen hohen Verbrauch hat, der aber im Standby kaum etwas verbraucht.

Nachts wird das Internet nicht verwendet. Wenn man in den Nächten für acht Stunden die Router ausschalten würde, könnte man 73kWh sparen. Bei Stromkosten in Höhe von 0,35€ sind das etwa 25 €. Die Tasmota Steckdosen können auch so konfiguriert werden, dass sie ohne W-LAN über einen eingebauten Timer eingestellt werden.

Im Arbeitszimmer ergibt sich ein ähnliches Bild. Nach einer ersten Analyse habe ich festgestellt, dass der Basisverbrauch des Arbeitszimmers etwa 20 Watt sind. Der Arbeitszimmer wird nur acht Stunden pro Tag verwendet. Das sind 116 kWh und etwa 40€ (bei 0,35€ pro kWh) pro Jahr, die durch Geräte im Standby verursacht werden.

Die Heimautomation lässt sich über die Home Assistant Benutzeroberfläche einrichten. Ich habe es hier direkt eingerichtet und ohne weitere Umstände wurden die Geräte täglich um 8 Uhr eingeschaltet und um 17 Uhr ausgeschaltet.

Konfiguration der Heimautomation

Eine Heimautomatisierung besteht aus einem Auslöser (Trigger), einer Kondition (Condition) und einer Aktion (Action).

Beim Trigger kann man festlegen, was das auslösende Event sein soll, mit dem die Heimautomatisierung angestoßen werden soll.

Konditionen

In den Kondition können weitere Konditionen festgelegt werden, die eintreffen sollen. In diesem Fall will ich, dass das Arbeitszimmer nur unter der Woche automatisch ausgeschaltet werden soll. Daher definiere ich hier die Wochentage von Montag bis Freitag.

Actions

Die Aktion, die ausgeführt wird, kann hier über ein Drop-Down festgelegt werden. In diesem Fall wird die Stromzufuhr vom Arbeitszimmer blockiert. Die Drop-Down-Elemente kommen direkt über die Home Assistant Tasmota Integration.

Ergebnis

Im Arbeitszimmer wurden 40 € pro Jahr eingespart. Im Wohnzimmer 25 € pro Jahr. Das sind 65 € mit zwei smarten Steckdosen, die zusammen 30 € gekostet haben. Die Steckdosen amortisieren sich dadurch innerhalb von einem halben Jahr. Damit sind smarte Steckdosen eine lohnenswerte Anschaffung.

Dieses Beispiel zeigt, dass eine smarte Steckdose dazu beitragen kann, den Energieverbrauch und somit auch die Stromrechnung zu reduzieren. Indem man Geräte per Heimautomatisierung ein- und ausschaltet oder Zeitpläne erstellt, kann sicher gestellt werden, dass nur dann Strom verbraucht wird, wenn dieser tatsächlich benötigt wird. Der genaue Betrag, den man durch die Verwendung von smarten Steckdosen sparen kann, hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Anzahl der verwendeten Geräte und dem persönlichen Strompreis.