Ich werde ein wenig über das Essverhalten der heutigen Menschen berichten. Um meine Eindrücke zu schildern, werde ich das die Situation von Deutschland und der Türkei miteinander vergleichen.
Erstmal zu Deutschland: Essen ist in Deutschland weltweit, im Vergleich zum Einkommen, ziemlich günstig. Es gibt sehr viele Menschen, die sich fast ausschließlich von sogenanntem „Junk-Food“ ernähren. Junk-Food ist essen aus Schnellrestaurants wie „McDonalds“, „Burgerking“ oder Fertigessen aus Discountern (wie z.B. Tiefkühlpizzen). Viele haben außerdem Gewichtsprobleme, sehr viele in meinem Umfeld wollen abnehmen, nur wenige sind mit ihrem Gewicht zufrieden. Man vermutet allgemein, dass die Gewichtsprobleme mit diesen Junk-Foods zusammenhängen. Ebenfalls besteht die Vermutung, dass Chemikalien in Verpackungen oder Konservierungsstoffe zu negativen Effekten auf den Körper beitragen. So hatte meine Deutschlehrerin behauptet, dass Plastikflaschen Stoffe in den Flascheninhalt absondern, die Ähnlichkeiten mit dem weiblichen Hormon Östrogen haben, sodass Männer durch diese immer weniger Zeugungsfähig werden. Diese Behauptung habe ich im Internet öfters gelesen, aber irgendwie besteht es nur als „Gerücht“ und ist nicht allgemein anerkannt.
Ich habe die Vermutung, dass sogar sehr viele Probleme mit den „modernen“ Lebensmitteln zusammenhängen. Wir wissen viel zu wenig über die langfristigen Auswirkungen all der Stoffe auf den Körper. An dieser Stelle hat sich ebenfalls eine große Gruppe an Menschen entwickelt, die auf diverse Eigenschaften bei Lebensmitteln achten. Es gibt sogenannte „Bio-Produkte“, die insbesondere aus biologischem Anbau sein sollen und weniger von diesen fremden Stoffen enthalten. Es gibt auch beispielsweise Vegetarier (Menschen, die kein Fleisch essen) und Veganer (Menschen, die keine tierischen Produkte essen).
In der Türkei hat sich die Lage erst in den letzten 10-15 Jahren stark verändert. Ehemals waren Nahrungsmittel abgesehen von Brot und dem Wichtigsten eher Mangelware, wogegen heute ein Wohlstand erreicht ist, welches mit Deutschland vergleichbar ist. Dieser Wechsel hat in der Türkei zu einer großen Veränderung bei Menschen geführt. Viele haben neuerdings Gewichtsprobleme (besonders ältere Menschen) und bekommen es nicht so richtig auf die Reihe. Man ist es nicht gewohnt. Es macht sich in der Türkei eine interessante Entwicklung: Hier bildet sich aktuell genauso wie in Deutschland auch, Gruppen von Menschen, die bestimmte Eigenschaften in Lebensmitteln erwarten (Bio, Vegetarisch, Vegan). Vor ein paar Jahren war Vegetarismus gänzlich unbekannt.
Ich vermute, dass mit steigendem Wohlstand unabhängig von der Kultur, ähnliche gesellschaftliche Probleme auftreten.
Kommentare sind geschlossen.