Es ist unglaublich wie schnell die Zeit vergeht. Heute habe ich realisiert, dass mein Blog im Februar fünf Jahre alt geworden ist.
Ich bin mir nicht sicher, wie lange ich diesen Blog führen werde. Ob meine Motivation nach 2 Tagen flöten geht? Ich weiß nicht!
Vor fünf Jahren wusste ich, dass ich nicht genug Disziplin habe, regelmäßig Zeit mit Schreiben von Beiträgen zu verbringen. Man startet eine Diät, ein neues Hobby. Tief im Innern weiß man, dass man eventuell nach kurzer Zeit wieder abbrechen wird, weil es nun mal oft so war. Aber hier ist ausnahmsweise mal ein Positiv-Beispiel zu sehen. Ich habe (zwischendurch mit Pausen) relativ zuverlässig Blogbeiträge verfasst. Ich werde das Jubiläum nutzen, um mein Blog umzubenennen.
In den fünf Jahren sind viele Beiträge entstanden. Insgesamt 427 Beiträge. Von diesen wurden 341 veröffentlicht. Ein relativ großer Anteil meiner Artikel fristet sein Dasein als ewiger Entwurf, der nie veröffentlicht wurde. 83 Artikel habe ich angefangen, aber nie veröffentlicht. Ich habe auch ein paar Artikel zurückgezogen. Das sind die privaten Artikel. Es gibt auch Momente, an denen man Beiträge aufgrund von Qualität, Mängel oder revidierten Standpunkten zurück ziehen muss. Lernen und Revidieren ist auch ein Teilprozess beim Schreiben.
Der ursprüngliche Gedanke meines Blogs war, dass ich Observationen durchführe und diese für die Nachwelt im Vorbild von Heredot dokumentiere. Aus heutiger Sicht betrachtet muss ich aber sagen, dass ich damit gescheitert bin. Ich finde das Werk von Heredot sehr wertvoll. Ich bin aber kein so guter Beobachter. Auch an mich zieht das Leben vorbei und ich werde dem Anspruch an Heredots Schriftform nicht gerecht. Ich werde daher zum fünfjährigen Jubiläum mein Blog umbenennen. Was ich hier die letzten Jahre verstärkt geschrieben habe, sind Essays.
Ein Essay ist eine Abhandlung, in der wissenschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Phänomene betrachtet werden. Im Mittelpunkt steht oft die persönliche Auseinandersetzung des Autors mit einem Thema. Die Kriterien wissenschaftlicher Methodik können dabei vernachlässigt werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Essay
Essays gehen zurück auf Michel de Montaigne. Die Werke von Montaigne sind weniger wissenschaftlich, bieten aber dennoch eine Tiefe und spannende Perspektive auf Themen. Es ist die Methode, die oft praktisch veranlagte Personen nutzen. Auch ich schätze mich eher zu den praktisch veranlagten Personen. Enes‘ Historien wird zu Enes‘ Essays.
Ein wenig zum Inhalt meiner Beiträge: Besonders am Anfang habe ich nicht viel selber geschrieben. Die Qualität war relativ schlecht. Ich habe Zitate und Ausschnitte aus Büchern geteilt, weil ich nicht der Ansicht war, dass ich mit eigenen Beiträgen irgendwelchen Mehrwert bieten kann. Meine Ansicht hat sich geändert: Bücher sind wertvoll, um Inspiration und Ideen zu gewinnen. Es muss aber in jedem Fall eine Anwendung des Gelernten folgen. Und ich lebe gerade in diesem Moment, um das Wissen anzuwenden.
Eine gute Basis ist wichtig. Meiner Meinung nach ist aber Praxis ohne Theorie besser als Theorie ohne Praxis. Ich bin nicht der Beste und es gibt sicherlich sehr viele, die besser sind als ich. Ein Leitspruch aus einem „Ärzte“-Lied schenkt mir hier meine Inspiration: Mach dein Ding, steh dazu. Heul nicht rum, wenn andere lachen. Jeder von uns hat andere Stärken und Schwächen. Am Ende des Tages ist nicht unbedingt wichtig, was wir machen, sondern dass wir zu unseren Werken stehen.
Ob ich in fünf Jahren noch am Bloggen bin? Vielleicht kann ich mal eine Vorhersage wagen, um diese nach fünf Jahren zu prüfen: Alles ist in einem durchgehenden Wandel. Auch wenn man es nicht merkt, es verändert sich so vieles – am meisten wir selbst. Es wird sich auch wieder vieles verändern. Ich habe so viel Freude an innovativen Themen, Technik und Kunst, dass ich weiter veröffentlichen werde. Ich werde neue Themen entdecken, die mich begeistern werden und für die ich mich begeistern lassen werde.