Diese Woche ist einer unserer Proxer Manga-Server abgeraucht. Der Server hatte bereits ein paar Ausfallerscheinungen und ist am Ende komplett ausgefallen. Es war nicht mehr möglich, eine SSH Verbindung mit dem Server aufzubauen oder vom Webinterface des Hosters ein Neustart zu triggern. In diesem Beitrag möchte ich den Wiederherstellungsprozess erläutern.
Die erste Anlaufstelle bei solchen Problemen ist der Hoster. Dieser Server war bei MyLoc gehostet und Myloc bietet bei allen Servern auch ein Rescue Modus an. Ich habe erst einmal angefragt, ob man den Server über den Hardware-Zugang neu starten und in den Rescue Modus versetzen kann. Dies ist gescheitert, weil hier recht alte Hardware im Spiel ist. Dieser Server war tatsächlich seit 2015 im Dauerbetrieb. Es ist also in gewisser Hinsicht kein Wunder, dass hier etwas nicht mehr funktioniert hat.
Auf Proxer ist unser Anspruch keine Hochverfügbarkeit. Für eine hochverfügbare Infrastruktur muss man ein größeres Budget haben, was wir bei uns einfach nicht zur Verfügung haben. Daher nehmen wir Ausfälle in Kauf, Inhalte sind halt im schlimmsten Falle für ein paar Tage nicht erreichbar und es steht uns in solchen Fällen das Backup zur Verfügung. Daher ist der nächste Schritt ein Ersatz für den Server zu bestellen.
Den neuen Server, der dafür in Frage kommt, habe ich hier mal beispielhaft markiert. Ich bestelle wieder auf Servdiscount. Für unsere Manga-Infrastruktur ist tatsächlich „Commodity Hardware“, das heißt nahezu jede beliebige Maschine, ausreichend. Es werden keine ressourcenintensiven Operationen durchgeführt. Entscheidend ist rein das Speichervolumen, da auf jedem Mangaserver die Kapitel gespeichert werden. In den letzten Jahren ist durch Webtoons der Speicherverbrauch viel stärker gestiegen, daher ist es hier nicht schlecht auf 2x 1TB HDD in Raid 0 zu setzen. Raid 1 wird hier nicht benötigt, da wir auf Proxer dedizierte Backup-Ressourcen haben. Ich bevorzuge außerdem dedizierte Server mehr als virtuelle private Server.
Auf Softwareseite besteht unser Mangaserver aus einem Service, der mit PHP und Apache2 bereitgestellt wird. Alle Abhängigkeiten kann man sich über den Debian Paketmanager installieren. Das ist für mich persönlich eine wichtige Anforderung. Weitere Abhängigkeiten sind ImageMagick, Zip, Git und RSync. ImageMagick wird verwendet, um die Bilder zu prüfen, damit keine Nicht-Bilder hochgeladen werden können. Zip wird zur Archivierung und Übertragung von Dateien verwendet. Git um den Code des Services auszuliefern und RSync um Backups zu erstellen. Übersichtlich und einfach. Ich nutze dafür kein Docker. Meiner Meinung nach wäre das in diesem Kontext unnötig.
Unter dem Namen „Manga11“ ist der neue Server eingerichtet. Daten wurden vom alten Server auf den neuen Server verschoben und sind gerade auch wieder Online. Der Server wird vermutlich ein paar Jahre problemlos in Betrieb sein. Damit hat ein weiterer Serverausfall ein Happy End gefunden.