Telegram als Nachrichtenquelle Teil 5

In Frankreich wurden vor kurzem die Rundfunkgebühren in Höhe von 138€ pro Jahr abgeschafft, um den Lebenserhaltungskosten entgegen zu wirken. Bei uns liegt der Betrag bei 220€ und eine Erhöhung ist geplant. Der Ukraine Krieg ist seit über 5 Monaten im Gange. Die Inflation hat ein Rekord erreicht und zum ersten Mal seit vielen Jahren hebt die EZB den Leitzins.

In diesem Kontext ist es rund um Telegram und „alternativen“ Nachrichtenquellen ruhig geworden. Es ist über drei Monate her seit der letzten Analyse. Hier sind Teil 1, Teil 2, Teil 3 und Teil 4 zu finden. Es ist wieder mal Zeit, in die Telegram Daten rein zu schauen. Alle Bilder und Graphen sind wie immer im Share Ordner verfügbar (Ordner 2022-07-31).

Ich habe die Kanäle ergänzt. In meinem Datensatz sind nun auch die Kanäle „@kenjebsen“, „@freiesachsen“ und „@LIONMediaNews“ dabei. Dabei handelt es sich um weitere beliebte deutschsprachige Telegram Kanäle, in denen Nachrichten geteilt werden.

Anzahl an Abonnenten

Viele der im Datensatz enthaltenen Telegram Kanäle stagnieren entweder, oder es gibt einen negativen Trend. Manche Kanäle verzeichnen aber auch ein Wachstum. Ich möchte insbesondere auf diese eingehen.

Diese Kanäle haben eine mehrwöchige stagnierende Entwicklung durchbrochen und konnten die Anzahl der neuen Abonnenten steigern. Bei den „freiesachsen“ ist es merkwürdig, dass der Wert lange bei etwa 100k stecken geblieben ist. Nachrichten scheinen auf Telegram ihre Relevanz nicht verloren zu haben.

Durchschnittliche Aufrufe pro Beitrag

Hat sich bei diesen nur die Anzahl der Abonnenten erhöht? Oder gab es auch bei den durchschnittlichen Aufrufen pro Beitrag eine Erhöhung? Das sehen wir bei den folgenden Graphen.

Tatsächlich gab es auch hier ein Wachstum. Wenn man sich die durchschnittlichen Aufrufe anschaut, sieht man dass „hallo_bild“ ein Wachstum hatte, aber die anderen Kanäle vielfach höhere absolute Werte haben. Diese sind ebenfalls gewachsen. Es sieht so aus, als würde etwas eine Trendumkehr eingesetzt hat, sodass die Beliebtheit von Nachrichten in Telegram wieder gestiegen ist.

Paargraphen

Ich habe bei dieser Analyse mich auch einer anderen Art von Graph bedient. Die verwendeten Daten sind bei den Paargraphen ausschließlich vom Juli. Man kann sehen, ob es irgendwelche Überschneidungen gibt und kann auch Gemeinsamkeiten erkennen.

Erst einmal ein der Graph mit allen Kanälen. Der Klick auf die Bilder macht sie größer.

Es ist zugegeben zu durcheinander, um irgendwas zu erkennen. Ich habe im folgenden ein paar Kanäle gefiltert und ausgewählt. Dadurch kann man die Werte besser evaluieren.

Bei den Nachrichtenaggregate erkennt man direkt, dass sie gemeinsam gewachsen sind (subscribers_count). Auch gibt es in den anderen Kategorien wie views und posts_sum Überschneidungen. Die Werte bei diesen Kanälen entwickeln sich ähnlich.

In diesem Paargraphen habe ich klassische Nachrichtenkanäle (RT, Bild) mit „alternativen“ Nachrichtenkanälen (kenjebsen, LionMediaNews), in Verbindung gebracht. Man erkennt deutlich, dass die klassischen Kanäle sich von den alternativen Kanälen hervorheben. Die Aufrufe (views) und durchschnittlichen Aufrufe pro Beitrag (average post reach) sind bei den alternativen Kanälen deutlich höher. Hier erkennt man vielleicht auch ein wenig, dass Telegram für diese alternativen Kanäle das primäre Medium ist, wogegen es für die klassischen Kanäle eher eine Ergänzung darstellt.

Ich habe hier die drei Kanäle „QlobalChange“, „kenjebsen“ und „freiesachsen“ in einen einzigen Paargraphen getan. Hier sieht man bei diesen drei Kanälen Gemeinsamkeiten. Es darf dadurch vielleicht angenommen werden, dass die drei Kanäle ähnliche Nutzergruppen bedienen.

Fazit

Es war in letzter Zeit ein wenig still geworden um Telegram. Telegram wird nach wie vor als Nachrichtenquelle genutzt und verzeichnet in verschiedenen Kanälen täglich hunderttausende Aufrufe.

Die Paargraphen sind eine interessante Art, neue Zusammenhänge darzustellen. Ich will mich künftig noch weiterer Graphen bedienen und diese experimentell für künftige Analysen nutzen.