Besinnung 2022

Vorsätze sind dafür da, nicht eingehalten zu werden. Darum verzichte ich auf Vorsätze und möchte mich lieber besinnen. Ich möchte eine Besinnung schreiben, die ich mir für das Jahr durch ins Bewusstsein holen will.

Ich möchte mich zu Dankbarkeit besinnen. Ich möchte dankbar sein für jeden Moment, den ich leben darf – dankbar für jeden Moment, an dem ich atmen und laufen darf. Ich möchte dankbar sein dafür, dass meine Liebsten um mich habe, und dankbar für die, die nicht mehr da sind.

Ich möchte mich zu Geduld besinnen. Zu diesem Anlass möchte ich öfter mal bewusst auf Freuden, Medien und positive Sinnesreize verzichten. Ich will auch mal nicht unterhalten werden, ich will auch mal nichts essen und mein Tag mit Fasten verbringen. Ich möchte weniger reden, und öfter in Stille verweilen.

Ich möchte mich zu den kleinen Freuden des Lebens besinnen. Ich möchte mich darüber freuen, wenn ich morgens aufstehe, Kaffee trinke, mich auf die Arbeit vorbereite. Ich möchte mich freuen, wenn ich meine Zähne putze, am Kochen bin, oder das Geschirr wasche. Das sanfte Lächeln soll durchgehend mein Begleiter sein.

Ich möchte die Zeit mit meinen Mitmenschen bewusster wahr nehmen. Das Leben währt nur kurz und die Tage sind gezählt. Jede Existenz verdient es von mir mit vollstem Bewusstsein begegnet zu werden. Ich besinne mich zum konzentrierten Zuhören.

Ich besinne mich dazu, alles, was ich mir vornehme und mache mit größter Überzeugung zu machen. Das Leben ist zu kurz, um seine Zeit halbherzig mit Aktivitäten zu verbringen. Wenn ich Mario Kart spiele, sollen meine Gegner sich sicher sein, dass ich wirklich mein bestes gegeben habe. Wenn ich meinen Geschwistern bei ihren Aufgaben helfe, sollen sie wissen, dass es für mich in dem Moment nichts wichtigeres gibt.

Nichts ist perfekt und am Wenigsten bin ich das. Ich besinne mich dazu, niemals jemanden zu belehren oder verurteilen. Ich besinne mich dazu, das Gute in jeder Existenz zu sehen. Das ganze Universum ist Teil meiner subjektiven Wahrnehmung mithilfe meiner Sinne. Wenn ich das schlechte in Dingen und Wesen sehe, dann werden diese Dinge und Wesen schlechter wegen mir. Wenn ich das Gute in allem sehe, bin ich überzeugt, dass ich meinen guten Beitrag in dieser Welt leisten kann.