Wenn man heutzutage irgendeinem Kanal (z.B. Twitter, Youtube, Blogs, …) folgen möchte, so ist man oft auf irgendwelche Social Media Plattformen angewiesen. Wenn man beispielsweise einem Nachrichtenportal wie „Handelsblatt“ folgen möchte, geht man auf die Social Media Seite der Wahl, wie zum Beispiel Twitter und abonniert die Seite. Man bekommt künftig neue Einträge im Twitter-Feed oder Benachrichtigungen über die Twitter App, immer wenn es einen neuen Beitrag auf Handelsblatt gibt.
Wie fast alles in der IT, gibt es proprietäre Lösungen und freie Lösungen für Probleme. Wir suchen Möglichkeiten, um auf dem Laufenden zu bleiben. Plattformen wie Twitter, Facebook, Youtube bieten eine proprietäre Lösung für Abonnements. Man muss auf der jeweiligen Webseite eingeloggt sein, um Aktualisierungen zu erhalten. Die freie Alternative dazu bietet RSS. In diesem Artikel möchte ich näher auf die Möglichkeiten von RSS eingehen.
RSS ist eine sehr verbreitete Technologie und nahezu jede Webseite bietet unter der Haube auch RSS-Feeds mit an. RSS ist jedoch im Mainstream weitgehend unbekannt oder wird nicht genutzt. Hier ist eine kleine Statista Studie von 2008. Hier wird die Nutzung von RSS Feeds durch Studenten untersucht.
Es gibt leider keine aktuellere Studie, die ich finden konnte. Und keine, die auch Nicht-Studenten umfasst. Ich würde aber schätzen, dass jüngere Generationen und Nicht-Studenten seltener mit RSS in Kontakt kommen. Ich vermute ebenfalls, dass diese Technologie mehr von technikaffinen Personen verwendet wird.
Wir sollten jedoch alle mehr Wert darauf legen, möglichst unabhängig von proprietären Lösungen zu sein. Dieser Post richtet sich an die, die gerne unabhängiger von sozialen Netzen sein möchten und noch nicht viel mit RSS zu tun hatten.
RSS Reader installieren
Um RSS nutzen zu können, muss man auch einen sogenannten „RSS-Reader“ installieren, um RSS Feeds auslesen und darstellen zu können.
Es gibt RSS Reader nicht nur als separate Anwendung, sondern auch als Browser-Erweiterung. Ich nutze selber ebenfalls eine Browsererweiterung für das Lesen meiner Feeds. Ich kann an dieser Stelle „Feedbro“ empfehlen. Das gibt es für Firefox und Chrome.
Hat man die Erweiterung installiert, sieht man nun ein Icon in der Browser-Bar. Klickt man darauf kann man über „Open Feed Reader“ den Reader öffnen.
Anfangs wird die Liste der Feeds leer sein, weil man vermutlich noch keine abonnierten Feeds besitzt. Ein RSS Feed zu abonnieren ist sein einfach und geht schnell.
RSS Feed abonnieren
Mein Blog hier bietet auch ein RSS Feed an. Das wird bei jedem WordPress Blog immer standartmäßig mitgeliefert und ist aktiv. Um ein Feed zu abonnieren geht man auf die Webseite, die man abonnieren möchte.
Mit einem einfachen Klick auf das Feedbro-Icon kann man über den Punkt „Find Feeds in Current Tab“ nun die Seite nach Feeds durchsuchen. Falls es mehrere Feeds gibt, kann man bestimmte aussuchen. In meinem Blog gibt es beispielsweise zwei Feeds, der Hauptfeed und der Kommentarfeed. Da ich Kommentare deaktiviert habe, wird der Kommentarfeed gar nicht genutzt. Daher bleibt nur der Hauptfeed zur Auswahl. Mit dem Klick auf „Subsribe“ hat man ein Blog abonniert.
Abonnierte Beiträge einsehen
Im Feedbro-Icon des Browsers ist nun eine kleine Zahl zu sehen. Das ist ein indikator für die Anzahl der ungelesenen Feed-Einträge. Öffnet man wieder den Feed Reader über „Open Feed Reader“, so sieht man nun einen neuen Eintrag. Hier ist mein Blog abonniert und mit dem Klick auf den Eintrag erscheinen die letzten 10 Beiträge.
Man kann die Darstellung über die obere Leiste sehr einfach ändern. Ich bevorzuge eine Darstellung, bei der ich in der Mitte die Beitragstitel sehe, und den Beitragsinhalt in einer eigenen Spalte habe.
Das wars! Feedbro aktualisiert im Hintergrund in regelmäßigen Abständen die Feeds und man bekommt über den Indikator auf dem Icon Bescheid, falls es neue Einträge gibt.
RSS Feed Beispiele
Was kann man nun alles abonnieren? Alles mögliche! Ein paar Beispiele, was ich so abonniert habe. Man sieht auch an den vielen unterschiedlichen RSS Feeds, dass diese Technologie eigentlich überall bereits enthalten ist.
- Handelsblatt: Wirtschaftsnachrichten
- Fefe: Fefes Blog
- Nicolas Taleb Twitter: Den Twitter Kanal von Nicolas Taleb. Direkt auf Twitter gehts nicht, über Nitter kann man ein Abo durchführen.
- Elon Musk Twitter: Der Kanal von Elon Musk. Hat man den Twitter Kanal offen, kann man den RSS Feed abonnieren.
- Kuketz IT: Kuketz‘ Blog
- Joomla Security Announcements: Damit ich für Proxer stets über Joomla Updates informiert bin.
- Heise: IT Nachrichten
- Golem: IT Nachrichten
- Science Daily: Aggregat für wissenschaftliche Beiträge
- Proxer.Me Youtube: Der Youtube Kanal von Proxer.
Und vieles vieles mehr. Ich nutze schon seit längerem keine Sozialen Netze mehr, um über Updates informiert zu werden. Ich brauche beispielsweise kein Twitter Feed mehr. Facebook nutze ich nicht – ich wüsste nicht, was mich dort interessiert. Youtube Kanäle kann man ebenfalls mit Feedbro abonnieren. Was brauch man da noch so?
Fazit
Es ist einfach, bei seinen Lieblingskanälen auf dem Laufenden zu bleiben und unabhängig von den großen Plattformbetreibern zu bleiben. Das konnte ich hoffentlich mit diesem Beitrag demonstrieren. Alles, was man dafür brauch ist eine Browsererweiterung und die Umstellung von Gewohnheiten.
Es gibt jedoch auch die eine oder andere kritische Seite. Auf Youtube bin ich beispielsweise immer recht dankbar über die Inhalte meiner Youtube Startseite, auch wenn das stark gefiltert und Algorithmen die Inhalte mit neuen Videos anreichern. Ich entdecke dort auch oft Sachen, die mich sehr interessieren, auf die ich aber ohne den Youtube Algorithmus nicht gekommen wäre.