Aber bald schon hörten sie die Soldaten rufen: „Das Meer, das Meer“, und der Ruf ging durch die Reihen. Da liefen nun alle heran, auch die Nachhut, Zugtiere und Pferde wurden herangetrieben. Als alle auf die Berghöhe gekommen waren, da umarmten sie einander unter Tränen. Plötzlich trugen die Soldaten Steine herbei – irgend jemand hatte es wohl angeordnet – und errichteten einen großen Hügel.

Xenophon, Anabasis, 4. Buch

Über wissenschaftliche Wahrheit

1. Es ist schon nicht leicht, mit dem Wort „wissenschaftliche Wahrheit“ einen klaren Sinn zu verbinden. So ist der Sinn des Wortes „Wahrheit“ verschieden, je nachdem ob es sich um eine Erlebnistatsache, einen mathemathischen Satz oder eine naturwissenschaftliche Theorie handelt. Unter „religiöser Wahrheit“ kann ich mir etwas Klares überhaupt nicht denken.
2. Wissenschaftliche Forschung kann durch Förderung des kausalen Denkens und Überschauens den Aberglauben vermindern. Es ist gewisse, dass eine mit religiösem Gefühl verwandte Überzeugung von der Vernungt bzw. Begreiflichkeit der Welt aller feinen wissenschaftlichen Arbeit zugrunde liegt.
3. Jene mit tiefem Gefühl verbundene Überzeugung von einer überlegenen Vernunft, die sich in der erfahrbaren Welt offenbart, bildet meinen Gottesbegriff; man kann ihn also in der üblichen Ausdrucksweise als „pantheistisch“ bezeichnen.
4. Konfessionelle Traditionen kann ich nur historisch und nicht psychologisch betrachten; ich habe zu ihnen keine andere Beziehung.

Albert Einstein

Ich war gerade am Lesen eines Textes von Einstein. Ich möchte mal zitieren.

Der Aufforderung, etwas historisches über meine eigene wissenschaftliche Arbeit zu sagen, komme ich gerne nach. Nicht, als ob ich die Bedeutung des eigenen Strebens ungebührlich hoch einschätze! Aber Geschichte über anderer Menschen Arbeit zu schreiben, setzt eine Vertiefung in fremdes Denken voraus, die viel besser von in historischer Tätigkeit geübten Persönlichkeiten erreicht wird, während die Aufklärung über eigenes früheres Denken unvergleichlich leichter zu sein scheint. Hier ist man in einer weit günstigeren Position als alle anderen; diese Gelegenheit soll man nicht aus Bescheidenheit unbenutzt lassen.

Mich hat dieser Absatz sehr inspiriert, und ich möchte das zum Anlass nutzen, ebenfalls sowas über meine Arbeit und meine Werke zu verfassen. Nur leider fällt mir immer wieder auf, dass ich nicht annähernd etwas vergleichbares auf die Beine gestellt habe, wie Einstein. Ich kann aber mal klein anfangen.

Was beschäftigt mich aktuell? Allen vorran bin ich damit beschäftigt, die Tiefen der Softwareentwicklung zu ergründen. Aus diesem Grund arbeite ich als Softwareentwickler, versuche Erfahrungen an unterschiedlichen Orten zu sammeln und in mir zu kultivieren. Es existieren offensichtliche Qualitätsmerkmale, die man in Vorlesungen gelehrt bekommt. Ich finde es aber alles andere als einfach, diese Qualitätsmerkmale in der Praxis umzusetzen. Erfahrung ist unersetzlich!

Seit 10 Jahren arbeite ich auch an Proxer. In dieses Projekt ist viel Herzblut geflossen. Viele schlaflose Nächte, viele Gedankenblitze, viele Fehlschläge. Jedes dieser Ereignisse hat mich aber vieles gelehrt, sodass ich heute kein Hinderniss zu groß sehe.

Ich suche in Büchern nach Wegen, wie ich ein besserer Mensch werde, wie ich meiner Ignoranz und kognitive Beschränktheit zumindest ein klein bisschen entgegen trete. Aber es scheint ein vergeblicher Versuch zu sein… Irgendwie traurig, aber der ungehinderte Optimist in mir sagt, dass ich zumindest mal nichts zu verlieren habe, sondern nur gewinnen kann 😀

Unternehmensfinanzierung und Investitionen

[…]
Auf der anderen Seite war der Unternehmenswert in den frühen 70er Jahren für die meisten institutionellen Investoren nur von untergeordneter Bedeutung, wenn sie den Kurs bestimmten, zu dem sie kaufen oder verkaufen würden. Heute mag man das kaum glauben. Doch diese Institutionen standen damals unter dem Einfluss von Akademikern an renommierten Wirtschaftshochschulen, die eine neumodische Theorie predigten: Der Aktienmarkt sei völlig effizient und deshalb sei die Berechnung des Unternehmenswertes – ja selbst der Gedanke daran – ohne Bedeutung für Investitionsaktivitäten. (Wir stehen tief in der Schuld dieser Akademiker: Was könnte ein größerer Vorteil in einem intellektuellen Wettstreit – sei es nun Bridge, Schach oder die Auswahl von Aktien – sein, als einen Gegner zu haben, der gelehrt wurde, dass Denken Energieverschwendung sei?)

Die Essays von Warren Buffett – Das Buch für Investoren

Aktuelle Bücherliste

If you want success, figure out the price, then pay it.

How to Fail at Almost Everything and Still Win Big – Scott Adams

Ich war die letzten Monate in einer Phase, bei der ich kaum Freude an Unterhaltungsmedien oder Literatur verspüre. Sogar Musik fiel mir eine Zeit lang schwer anzuhören. Ich wollte diese Barriere brechen, daher habe ich beschlossen mich quer durch verschiedene Bücher durchzuarbeiten. Das obige Zitat ist aus einem dieser Bücher, die ich überaus inspirierend finde.

Erst gestern habe ich auch „The Last Lecture“ von Randy Pausch durchgelesen. Auch das war inspirierend. Es geht bei diesem Werk um den Autor, der seine „Letzte Vorlesung“ gehalten hat. Es ist deswegen seine letzte Vorlesung, weil er an Krebs leidet und bald sterben wird. Ich habe mir beim Lesen des Werkes des öfteren überlegt, was ich wohl hinterlassen würde, wenn ich wüsste, dass ich in 6 Monaten sterben werde. Der Gedanke beunruhigt mich. Dabei stehen wir alle jederzeit an der Schwelle zum Tod.

Bücher die bei mir noch anstehen / die ich ebenfalls bestellt habe:
– Atlas Shruggled
– Eine kurze Geschichte von fast allem
– Haben oder Sein: Die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft
– Das Buch der Unruhe des Hilfsbuchhalters Bernardo Soares

Sohn, hier oben
Kannst du nur Qualen, doch den Tod nicht finden.
Denk doch zurück, denk doch zurück, ich habe
Dich unversehrt auf Geryon geleitet
Und soll es hier so nah bei Gott nicht können?
Glaub mir gewiss, dass, wenn du in dem Innern
Von diesen Flammen tausend Jahre bliebest,
So könntest du auch nicht ein Haar verlieren.
Und wenn du meinst, ich könnte dich wohl täuschen,
So geh nur hin und hol dir selber Glauben
Mit eigner Hand am Saume deines Mantels.
Lass ab, lass ab von allen deinen Ängsten,
Komm her und gehe weiter ohne Zagen.

Vergil aus „Die göttliche Komödie“