E-Commerce: MakerDuck Teil 1

Bei jedem Besuch eines Onlineshops betreibt man nicht nur Handel. Es werden Daten gesammelt und mit den Daten wird der Onlineshop optimiert. Optimieren heißt meistens, dass man irgendwelche psychologischen Tricks und Dark Patterns anwendet, um den Kunden zum Kauf zu bewegen. Einen Onlineshop wettbewerbsfähig zu betreiben heißt nicht selten, tief in die psychologische Werkzeugkiste zu greifen.

Manche sagen, dass das halt einfach zum Geschäft dazu gehört. Ich stimme dem nicht zu. Ich brauche eine Plattform, in der ich meine Milchtütenenten vertreiben kann und gleichzeitig Erfahrungen für Best-Practices aufbauen kann. Ich habe beschlossen dafür einfach einen eigenen Onlineshop aufzumachen.

Hintergrund und Motivation

Ich selber hatte auch bereits den Onlineshop von Proxer betrieben und bringe auch ein wenig Erfahrung mit Onlinemarketing mit. Ich will auf meine bisherigen Erfahrungen und Ansprüche ansetzen und diesen Onlineshop starten.

Anforderungen

Meine Anforderungen an den Shop sind primär keine Datenschutzverletzungen durch zu führen. Ich will auf keinen Fall externe Trackingpixel nutzen. Ich will auf fremd gehostete Dateien (aus CDNs) verzichten. Bei mir steht der Gewinn eher im Hintergrund. Ich kann gut damit leben, wenn meine Milchtütenenten in geringen Mengen verkauft werden.

Kampagnen sind ein zentraler Aspekt von E-Commerce. Ich will eigene Kampagnen aufsetzen und prüfen, wie der Erfolg dieser Kampagnen war. Ich will auch die Open Source Lösung Mautic dafür aufsetzen (self-hosted), nutzen und Erfahrung damit sammeln.

Domain

Ich habe nicht lange überlegen müssen, was der Name meines Onlineshopes sein soll. Irgendwas mit Duck, weil ich ja anfangs primär Milchtütenenten vertreiben möchte. „MakerDuck“ gefiel mir auf Anhieb und ich habe mir eine Domäne gekauft. Unter https://makerduck.org findet sich künftig mein Onlineshop.

Evaluierung Shopify

Ich hatte bereits viel von Shopify gehört. Wenn man über Onlineshops redet, dann fällt das als erstes ein. Ich habe einfach mal die Trial bei mir eingerichtet und geschaut, was man damit alles machen kann.

Standartdesign „Dawn“ von Shopify

Was mir an Shopify sehr gefällt ist die einfache und schnelle Einrichtung des Shops. Es gibt von Haus aus kostenlos das Open-Source Design „Dawn“, was mir auch sehr gefallen hat. Es gibt zahlreiche Plugins/Apps, die das schnelle Einrichten und Nutzen ermöglichen.

Das Admin Interface ist sehr gut gelungen und erlaubt effizient den Shop zu verwalten. Mithilfe einer Schritt-für-Schritt Anleitung kann der Shop eingerichtet werden.

Ein paar Anfragen und Statistiken bei einem Seitenaufruf. Bei mir wird ein Teil von meinem Tracking-Blocker blockiert.

Was ich nicht ganz so mag ist, dass Shopify von Haus aus alle Web-Dateien über ihr eigenes CDN ausliefern. Es werden Scripte eingebunden, deren Funktionalität für mich nicht transparent ist und die von meinem Trackingblocker blockiert werden. Ich würde mir wünschen, dass die Dateien zumindest über meine eigene Domain ausgeliefert werden können.

Shopify bietet eine 14 tägige Testversion und kostet im Anschluss in dem günstigsten Paket etwa 30€ pro Monat. Shopify bietet eine ganze Palette an Apps, die man sich dazubuchen kann. Mithilfe dieser Apps erlaubt es Shopify den Onlineshop mit Funktionalität zu erweitern.

Shopify ist ein Baukausten, der primär für nicht-technische Shopbetreiber gerichtet ist. Ich werde mir die Option offen halten, weil ich Einfachheit mag. Aber zugegeben stehe ich auch ein wenig kritisch gegenüber dieser Lösung. Für mein Onlineshop habe ich höchste Ansprüche. Ich möchte die Kontrolle über meine Infrastruktur ungern an ein anderes Unternehmen abgeben.

Evaluierung WooCommerce

Auf der Suche nach einer Alternative bin ich auf WooCommerce gestoßen. WooCommerce ist ein WordPress Plugin und kann selbst gehostet werden. Ich habe für meine WooCommerce Instanz einen eigenen virtuellen Server eingerichtet, in dem MariaDB, Nginx, PHP und WordPress laufen. Innerhalb von WordPress wird das „WooCommerce“ Plugin installiert.

Design des Shops mit einem Testprodukt

Auch WooCommerce bringt ein Standartdesign mit. Auch hier gefällt mir die Einfachheit des Designs.

WooCommerce bringt auch eine einfache Schritt-für-Schritt Anleitung ähnlich wie Shopify, um das erste Einrichten des Shops zu vereinfachen.

WooCommerce verursacht mehr Traffic, aber weniger Anfragen als Shopify. Als einzige Fremdquelle werden Google Fonts eingebunden. Es wird keine Anfrage von meinem Trackingblocker blockiert. Das ist eine gute Meldung. Google Fonts kann man auf jeden Fall entfernen. In einem anderen Beitrag möchte ich evaluieren, ob man den Trafficverbrauch mit weiteren Maßnahmen verringern kann.

Nächste Schritte

Ich habe einen ersten Eindruck von zwei Shopsystemen bekommen. Mein Shopify Trial endet in zwei Wochen und falls ich danach nicht bezahle, stehe ich ohne Shop da. Ich habe für mich daher beschlossen, vorerst mit WooCommerce weiter zu machen und den Onlineshop dort zu veröffentlichen. Im nächsten Teil werde ich den Release mit einer ersten Milchtütenente vorbereiten.